„Wie viel Budget brauche ich eigentlich, um mit Google Ads zu starten?“
Das ist leider die falsche Frage…
Besser wäre zu fragen: Was ist dir ein Neukunde wert?
Wie viel darfst du – darauf basierend – in deine Werbung investieren? Und wie viel muss im Umkehrschluss als Return wieder zu dir zurückkommen?
Wir wissen, dass das für viele schwierig ist. Viele können diese Frage nicht so leicht beantworten und wünschen sich eine Art grobe Einschätzung. Wie hoch sollte das Google Ads Budget also sein?
Wie viel kostet Google Ads?
Ich gehe davon aus, dass du mit deiner Kampagne Conversions erzielen willst.
Du hast einen Onlineshop und willst Produkte verkaufen. Dann ist jeder Verkauf eine Conversion.
Oder du brauchst Kontaktanfragen, willst also Leads generieren. Dann ist jeder Lead, jede Kontaktanfrage eine Conversion.
Dann gibt es in Sachen Google Ads Budget 3 Möglichkeiten.
Möglichkeit 1: Lege dein Google Ads Budget fest
Möglichkeit 1 ist: Du bestimmst das Budget und legst es einfach für dich fest.
Fertig.
Du hast 300 € im Monat?
Dann hast du 300 €.
Aus. Ende. Das war’s.
Darauf belaufen sich dann deine Google Ads Kosten.
Am Ende ist es wirklich so einfach. Du bestimmst dein Google Ads Budget – und kannst dann nur versuchen aus diesem Budget das beste zu machen.
Möglichkeit 2: Google Ads Budget berechnen
Gehen wir aber mal davon aus, dass du schon mehr Budget hättest… oder der Klassiker:
„Hey, wenn das funktioniert, dann hab ich ‚unendlich‘ Budget“ 😁
Die 2. Möglichkeit ist daher: Du berechnest dein Google Ads Budget.
Wie geht das?
Nun, dazu musst du zunächst wissen, was du pro Klick an Google Ads bezahlen musst.
Um das herauszufinden, geh in deiner Google Ads Oberfläche zum Google Keyword-Planer und recherchiere nach den für dich relevanten Keywords.
Klicke also auf „Tools und Einstellungen“ und dann ganz links auf „Keyword-Planer“.
Wähle jetzt „Neue Keywords entdecken“.
Gib nun die besten Keywords ein, die dir für dein Thema einfallen.
Beispiel:
Nehmen wir an du bist Fotograf und möchtest deine Dienstleistung für Hochzeitsfeiern anbieten. Natürlich macht es auch Sinn, dass du lokal bei dir vor Ort tätig bist.
Achte darauf, dass oben die Region ausgewählt ist, die du eben brauchst – in unserem Fall lassen wir es bei „Deutschland“ und „Deutsch“. Du könntest hier aber auch deine Stadt oder dein Bundesland auswählen und dann mit etwas breiter gefassten Keywords arbeiten.
Einige interessante Suchbegriffe für unseren Fall könnten nun sein: „hochzeitsfotografie rostock“, „hochzeitsfotograf rostock“ und „rostock hochzeit fotos“.
Du siehst von dir eingegebene Begriffe, aber auch vorgeschlagene Keywords, an die du selbst noch nicht gedacht hattest.
Für unser Beispiel klingt das hier doch alles gar nicht schlecht und wir arbeiten mal mit all diesen Keywords.
Nun können wir hier 2 Dinge aus diesen Daten herauslesen:
1. Das durchschnittliche, monatliche Suchvolumen – in diesem Fall zusammengerechnet rund 380 Anfragen pro Monat (linker roter Rahmen im Screenshot oben).
Achtung:
Diese Suchanfragen sind nicht absolut. Es ist nur ein Durchschnitt. Und eine Schätzung. Suchvolumen können sich ändern. Ja, sie ändern sich eigentlich ständig. Annäherungsweise kannst du aber durch die Höhe des durchschnittlichen monatlichen Suchvolumens dein Budget berechnen.
Denn, 2. kannst du hier sehen – wiederum nur annäherungsweise, aber das ist vollkommen in Ordnung – wie teuer ein Klick schätzungsweise sein wird (rechter roter Rahmen im Screenshot oben).
Im Schnitt liegt der Cost-per-Click oder CPC bei ca. 1,75 € für diese Suchbegriffe.
Damit können wir bereits einmal grob kalkulieren:
Wenn wir alle 380 Suchanfragen pro Monat abgreifen wollten, so müssten wir an Google zahlen:
380 Klicks x 1,75 € pro Klick = 665 € pro Monat
Das entspricht einem Tagesbudget von ca. 22 €.
Natürlich ist es total unrealistisch, dass wir alle Klicks bekommen. Aber wir wissen schon mal eine maximale Größenordnung für unser Budget. Mit 665 € pro Monat könnten wir theoretisch alle Klicks erhalten für alle hier in diesem Beispiel gesammelten Keywords.
Solltest du hier feststellen, dass deine Vorstellungen und deine Berechnung meilenweit auseinander liegen, dann könntest du noch nachjustieren.
Ist dein veranschlagtes Google Ads Budget viel niedriger, als das, was du hier ausgerechnet hast? Dann müsstest du deine Keywords ausdünnen. Vielleicht kannst du vorerst mit weniger starten? Oder andere, spezifischere wählen?
Ist dein veranschlagtes Google Ads Budget viel höher, als das, was du hier ausgerechnet hast? Dann könntest du noch mehr oder breiter gefasste Keywords in deiner Kampagne testen. Oder du testest andere Targetierungsformen, wie z. B. Zielgruppen.
Kurzum: Du hättest also womöglich Testbudget zur Verfügung, mit dem du einfach ausprobieren könntest.
Die Berechnung des Google Ads Budgets durch Multiplikation aus den Kosten pro Klick und geschätzten Klicks dient allerdings lediglich der Orientierung.
Eine genauere Berechnung schaffst du durch die dritte Möglichkeit.
Möglichkeit 3: Google Ads Budget genauer berechnen
Für eine realistischere Berechnung sind neben dem CPC und dem Keyword-Suchvolumen noch folgende Werte erforderlich:
Die durchschnittliche CTR, also die Click-Through-Rate oder Durchklickrate.
Die Conversion-Rate der Website, für die die Werbung geschaltet werden soll.
Und der Conversion-Wert, den jede Conversion hat.
Wir brauchen also:
- Das Suchvolumen
- Den Klickpreis (CPC)
- Die Klickrate (CTR)
- Die Conversion-Rate der Zielseite
- Den Conversion-Wert
Nehmen wir an, die Conversion-Rate deines Onlineshops wäre 3 % oder die Conversion-Rate deiner Landing Page zur Leadgenerierung läge bei 13 % – je nachdem in welcher Branche du tätig bist.
Diese Zahlen solltest du kennen.
Kennst du sie nicht, kannst du sie vielleicht aus deinen Statistik-Tools oder deinem Shop-System herausziehen?
Geht das auch nicht, dann hilft nur, dass du eine Testkampagne aufsetzt und schaust, wie die Zahlen sind.
Du brauchst diese Zahlen dringend. Allein schon, um eine Art Benchmark zu haben, an der du alle künftigen Ergebnisse messen und deren Performance einschätzen kannst!
Beispiel Onlineshop:
3 % Conversion-Rate heißt: Du brauchst im Schnitt 33,33 Klicks für einen Kauf in deinem Shop.
Willst du jetzt also z. B. wenigstens einen Verkauf pro Tag über deine Google Ads Kampagne erzielen, so müsstest du im Durchschnitt 33-34 Klicks pro Tag erreichen.
Jetzt kannst du wieder rechnen, was dich ein Klick kosten würde. Nehmen wir im E-Commerce Bereich mal an, der CPC läge bei 0,50 €. Dann bräuchtest du für 34 Klicks ein Tagesbudget von 17 €. Das wären also ca. 520 € monatlich.
Nun hängt es von deinem Conversion-Wert und deiner Marge ab, ob sich das Ganze für dich lohnt. Ist der durchschnittliche Warenkorbwert einer Bestellung nur bei 15 €, dann bist du mit einer Bestellung, die dich 17 € kostet, natürlich im Minus…
Für manche Firmen ist das vielleicht immer noch in Ordnung, weil sie den Customer-Lifetime-Value kennen. Sie wissen, dass jeder Neukunde im Verlaufe von Zeitraum X so und so viel Euro Umsatz bringt. Es würde also zwar Liquidität in der Werbung erfordern, sich über einen gewissen Zeitraum aber dennoch lohnen.
Interessanter wird es aber vermutlich, wenn du einen Warenkorbwert von sagen wir 100 € hast und nur 17 € für einen Neukunden ausgibst. Hier wärst du (je nach Marge) höchstwahrscheinlich sofort im Plus.
Beispiel Leadgenerierung:
13 % Conversion-Rate heißt: Du brauchst durchschnittlich 7,69 Klicks für eine Eintragung auf deiner Landing Page.
Wir bei AdsVantage peilen übrigens immer 20 % Conversion-Rate mit Leadgenerierung Landing Pages an.
Willst du jetzt also z. B. wenigstens eine Anfrage pro Tag über deine Google Ads Kampagne erzielen, so müsstest du im Durchschnitt 8 Klicks pro Tag erreichen.
Ist der CPC hier wie bei der Hochzeitsfotografie gesehen bei 1,75 €, dann brauchst du ein Tagesbudget für deine Kampagne von ca. 14 € für einen Lead. Das wären also ca. 425 € Monatsbudget.
Wohlgemerkt bezahlst du hier 14 € pro Lead. Das ist also „nur“ eine Kontaktanfrage, noch kein Geschäftsabschluss.
Wie viele Leads brauchst du, um einen Abschluss zu realisieren?
Hier kommt also die nächste Conversion ins Spiel, die du kennen oder im Laufe der Zeit ermitteln solltest.
Schließt du im Schnitt 20 % der Anfragen erfolgreich ab, dann bräuchtest du also 5 Anfragen oder Leads für einen Auftrag. Diese 5 Leads kosten dich im Schnitt 70 €.
Das sollte sich als Hochzeitsfotograf doch schon ausgehen, oder? Oder wie viel Umsatz machst du bei einem Auftrag im Schnitt?
Google Ads Budget: Fazit
All das Gezeigte bietet viele Variablen und eine hohe Dynamik. Dadurch ist das ganze System ziemlich volatil.
Der CPC kann schwanken. Die Qualitätseinstufung deiner Anzeigen haben einen starken Einfluss auf den CPC. Sind dein Anzeigen also schlecht, zahlst du am Ende mehr.
Die Conversion-Rate deiner Landing Page oder deines Shops kann auch schwanken. Zumindest ist sie vielleicht gar nicht so hoch, wie in meinen Beispiel-Rechnungen angenommen?
Es könnten äußere Einflüsse reinspielen, die die gesamte Suchdynamik verändern, so dass das Suchvolumen stark steigt – oder fällt.
Mitbewerber könnten in den Markt drängen und um dieselben Keywords kämpfen wie du. Oder es könnten große Mitbewerber plötzlich verschwinden. Soll’s ja auch geben.
All das beeinflusst deine Ergebnisse.
Unsere Rechnung hier sollte also nur als grobe Annäherung verstanden werden.
Aber darum ging es ja auch: Eine Idee für ein angemessenes Google Ads Budget zu bekommen 🙂