Mit einem Tool wie Google Optimize sind A/B Tests im Online-Marketing einfach und schnell aufzusetzen und auszuwerten. So kannst du nach und nach deine Seite optimieren, bessere Ergebnisse und mehr Umsatz erzielen.
Aber… wie funktioniert das genau?
Einschränkung
Wir wollen uns in diesem Artikel anschauen, wie du mit Google Optimize A/B Tests aufsetzen und auswerten kannst.
Bitte beachte jedoch, dass wir uns der Einfachheit halber in diesem Video auf
a) die Leadgenerierung
und b) unseren Weg für A/B Tests mit Google Optimize beschränken.
Hier und da sprechen wir zwar Shops an, aber wir zeigen nicht explizit, wie du einen A/B Test für einen Onlineshop erstellst.
Außerdem erwähnen wir hier und da alternative Wege zum Aufsetzen eines A/B Tests in Google Optimize. Aber wir zeigen diese nicht detailliert. Wir zeigen dir nur den Weg, den wir nutzen.
Vor- und Nachteile von Google Optimize
Vorteile von Google Optimize
Zum Einen ist Google Optimize kostenfrei nutzbar. Ja, es gibt auch die kostenpflichtige Variante von Google Optimize 360. Die ist aber wirklich nur für große Firmen interessant.
Es ist außerdem weit verbreitet. Das bedeutet, es kennen sich viele damit aus. Im Falle eines Falles gibt es also relativ schnell Hilfe in entsprechenden Online-Artikeln usw.
Und zu guter Letzt kann die volle Integration in Google Analytics durchaus ein Vorteil sein. Denn diese Vollintegration bedeutet, dass die Ziele, die du in Google Analytics definiert hast, genau so genommen werden können für deine A/B Tests. Es wird daher auch keine Unterschiede geben zwischen den Zahlen der beiden Tools. Du musst also nicht erst herausfinden, wie unterschiedliche Zahlen bei anderen Tools begründet werden können. Und ggf. musst du dies auch niemandem erklären müssen.
Nachteile von Google Optimize
Es gibt keinen persönlichen Support. Eigentlich klar. Denn das Tool ist kostenlos. Also gibt es auch keinen Ansprechpartner. Es braucht eigene Initiative um nach Lösungen zu suchen. Oder externe Partner. Wie z. B. uns von AdsVantage 😏
Außerdem wäre ein weiterer Nachteile: Google Optimize ist voll integriert in Google Analytics. Ja, was ein Vorteil sein kann, kann auch ein Nachteil sein.
Nicht nur aufgrund von Datenschutzbedenken. Sondern auch einfach deshalb, weil mitunter ja auf ein anderes Tracking- und Analyse-Tool gesetzt werden könnte… dann kommt Google Optimize schlichtweg nicht infrage.
Es sei denn man wäre bereit auch Google Analytics zu implementieren. Denn Google Optimize funktioniert nur und ausschließlich mit Google Analytics. Ist gewissermaßen wie eine Art Erweiterung zu Analytics, wenn man so will 🙈
Das bedeutet, dass Google Optimize für diejenigen am besten geeignet ist, die ohnehin schon Google Analytics einsetzen und kostenneutral ins Themenfeld des A/B Testings einsteigen wollen.
Wir denken allerdings, dass auch Fortgeschrittene gut bedient sind. Denn viele kostenpflichtige Tools bieten Features, die kein „Normalo“ braucht. Die sind nur für absolute Giganten interessant, wie Zalando oder Amazon. Von daher wird Google Optimize in seiner kostenfreien Version für die allermeisten Zwecke vollkommen ausreichen.
Google Optimize A/B Test – Schritt-für-Schritt Anleitung
Wenn du in Google Optimize eingeloggt bist, dann erstelle zuerst ein Konto. Klicke dazu rechts oben auf den blauen Button „Konto erstellen“.
Vergib in dem erscheinenden Fenster einen Namen für das neue Konto. Das ist hier mit der 1 gekennzeichnet. Dabei kann es sich um einen Projektnamen handeln oder vielleicht den Namen des Kunden von dir, den du betreust.
Ziffer 2 zeigt dann, dass du die Checkboxen wählen solltest, die du willst oder kannst. Denn, Ziffer 3 zeigt, dass du das korrekte Land auswählen und dann die Häkchen in den unteren 3 Checkboxen setzen musst.
Bitte beachte, dass es hier notwendig sein mag, dass du dir rechtlichen Rat einholst. Es geht immerhin um unsere liebe DSGVO und darum, dass wir ein Google Tool nutzen wollen, um gewisse Daten von uns und unseren Website-Besuchern zu verarbeiten.
Wir sind keine Anwälte. Wir zeigen dir hier nur, wie dieses Tool funktioniert. Für rechtliche Fragen wende dich bitte an einen Anwalt deines Vertrauens bevor du dieses Tool einrichtest und nutzt.
Hast du wie unter Ziffer 3 im Screenshot oben gezeigt die 3 Checkboxen angehakt, dann klicke oben rechts auf „Weiter“, was hier mit Ziffer 4 gekennzeichnet ist.
Nun wirst du aufgefordert dem sogenannten Container einen Namen zu geben. Dieser Name kann wie hier von Google vorgeschlagen die URL der betreffenden Website sein. Oder aber ein Klarname – das liegt ganz bei dir.
Jedes Konto kann mehrere solcher Container beinhalten.
Z. B. könnte das Konto dein Name sein und die Container sind dann verschiedene Websites von dir.
Wir haben hier „Sonnenbrille“ als Containername gewählt und klicke rechts oben auf den blauen Button „Erstellen“.
Jetzt erscheint dieser Bildschirm. Bevor wir nun aber eine „Erste Websitevariante erstellen“, wie hier prominent in der Mitte ausgewiesen wird, wollen wir zunächst in die Einstellungen gehen. Klicke dazu wie hier zu sehen rechts oben auf das Zahnrädchen bzw. „Einstellungen“.
Denn als erstes klicken wir hier in den Einstellungen auf den blauen Button „Mit Analytics verknüpfen“ um Optimize mit unserem Google Analytics-Konto zu verbinden.
Jetzt erscheint wieder rechts ein Fenster, wo du deine Google Analytics Property auswählen kannst. Beachte bitte, dass sich zumindest zum Zeitpunkt der Aufnahme dieses Videos die Verknüpfung mit einer Google Analytics 4 Property noch in der Beta-Phase befand.
Daher haben wir hier lieber noch mal eine Universal Analytics Property ausgewählt. Klicke dann rechts oben auf den blauen Button „Verknüpfen“.
Nachdem wir unser Google Analytics Property verbunden haben, sollten wir jetzt noch das Google Optimize Snippet auf unserer Website integrieren. Dieses Tag sollte in den Header-Bereich jeder Seite hinzugefügt werden, die du testen möchtest.
Du kannst das Snippet über den Google Tag Manager einbauen. Oder manuell.
Da der exakte Einbau von deinem verwendeten System und dort wiederum unter Umständen von deinem verwendeten Theme abhängt, können wir das an dieser Stelle nicht allumfassend zeigen. Um beispielsweise Google Optimize in WordPress zu nutzen, gibt es entsprechende Plugins, die die einfache Code-Snippet Integration in den Header-Bereich deiner WordPress Seite erlauben.
Hier mit Ziffer 1 gekennzeichnet gibt es auch noch eine Google Chrome Erweiterung. Die Chrome-Erweiterung ist erforderlich, damit du den visuellen Editor und die Diagnosefunktion verwenden kannst. Zu dem Optimize Editor kommen wir gleich noch kurz. Allerdings wird sie nicht benötigt, um Weiterleitungstests zu erstellen oder Berichte aufzurufen – und soviel sei jetzt schon gesagt: Das ist es, was wir vornehmlich brauchen werden.
Mit Ziffer 2 gekennzeichnet sind dann noch weitere Optionen, die wir für dieses Video zwar weglassen, die du dir aber selbst eventuell mal anschauen solltest.
Jetzt ist es an der Zeit unsere erste Websitevariante zu erstellen. Dazu klicken wir auf den blauen Button „Jetzt starten“.
Im jetzt einklappenden Fenster vergibst du einen Namen für deine Websitevariante. Das ist hier mit Ziffer 1 gekennzeichnet. Unter Ziffer 2 gibst du deine sogenannte Editorseite an. Das ist nichts anderes als deine Kontrollvariante, also für gewöhnlich deine Seite, wie sie jetzt ist bzw. eben Version A deiner Seite.
Und Ziffer 3 kennzeichnet die Wahl zwischen verschiedenen Arten von Optimize Tests, die du machen kannst.
Bannervorlage lassen wir hier komplett außen vor. Personalisierung auch – da ginge es um so etwas wie das Erkennen und gezielte Ansprechen von Besuchern, die eingeloggt sind in ein Kundenkonto beispielsweise.
Multivariate Tests braucht man eigentlich nie, da man viel zu viele Conversions bräuchte um da signifikante Ergebnisse zu bekommen – und das erreichen normale Seiten oder Shops eigentlich nie. Lassen wir daher auch weg.
Bleiben als Mittel der Wahl nur noch:
A/B Test
oder
Weiterleitungstest
Wie du hier im Screenshot schon sehen kannst, haben wir den „Weiterleitungstest“ gewählt und nutzen diesen praktisch zu 100 % bei unseren Kunden.
Das liegt mitunter auch einfach daran, dass wir Splittests momentan ausschließlich bei Kunden machen, die Leads generieren wollen.
Aber lass mich die beiden Optionen kurz gegenüberstellen:
Google Optimize A/B Test
Dieser erfordert die schon erwähnte Chrome Erweiterung. Damit kannst du dann direkt in einem „What You See Is What You Get“ (WYSIWYG) Editor die Seite bearbeiten und nach deinen Wünschen verändern. Du brauchst als keine zweite Seite in deinem CMS, sondern änderst Elemente direkt auf der zu testenden Seite ab.
Was cool klingt ist es nur bedingt. Denn leider ist dieser visuelle Editor sehr fehleranfällig und recht langsam. Zudem ist der Code, den dieser Editor ausspuckt, sehr schlecht.
Bliebe die Alternative, dass du selbst Code programmieren kannst in JavaScript und CSS. Oder einen Programmierer hast, der das für dich machen kann.
Dann wäre das eventuell ein Weg.
So verzichten wir aber auf diese Option – und das sagen wir bei „nur“ Leadgenerierungs-Kunden mit klaren Landingpages. Ganz zu schweigen von deutlich umfangreicheren Test-Anforderungen bei einem Onlineshop etwa…
Bleibt also der Weiterleitungstest, den wir auch wählen.
Google Optimize Weiterleitungstest
Hier ist es so, dass du eine zweite Version der zu testenden Seite selbst in deinem CMS, also auf gewohntem Wege und mit den von dir gewünschten Anpassungen erstellst.
Das erfordert also eine duplizierte Seite in deinem CMS. Das kann nicht nur mit der Zeit relativ unübersichtlich werden in deinem Backend.
Es ist aber vor allem auch aus SEO Sicht nachteilig.
Da unsere Kunden aus dem Bereich Leadgenerierung mit den Landing Pages, die wir mittels Google Ads bewerben jedoch ohnehin keine nennenswerten SEO Rankings erzielen, ist dieser Punkt zu verschmerzen.
Das könnte bei dir aber anders sein und das solltest du wissen!
Wie du im Screenshot oben siehst haben wir hier also mal alles entsprechend ausgefüllt und ausgewählt und klicken daher jetzt rechts oben auf den blauen Button „Erstellen“.
Auf der jetzt erscheinenden Seite fügen wir eine weitere Testvariante über den entsprechenden blauen Button hinzu.
Wir vergeben wieder einen Namen für diese neue Variante. Das ist hier die Ziffer 1. Und unter Ziffer 2 geben wir die URL zu unserer zweiten Variante ein. Anschließen klicken wir rechts oben auf den blauen Button „Fertig“.
Jetzt müssen wir noch die Ausrichtungskriterien definieren. Also wann soll unser Splittest greifen? Voreingestellt ist hier das, was auch genau richtig ist: Sobald der Seitenaufruf identisch ist mit der URL unserer Kontrollvariante, soll der Splittest greifen.
Der Traffic wird fortan wie folgt aufgeteilt: Person 1 wird unsere Kontrollvariante sehen, also Variante A. Person 2 dann unsere geänderte Variante B. Person 3 wieder die Kontrollvariante. Und immer so weiter.
Google Optimize und Google Analytics Zielvorhaben
Etwas weiter unten müssen wir jetzt aber noch unser primäres Ziel auswählen. Mit anderen Worten: Woran machen wir den Erfolg unserer zu testenden Seite fest?
Wenn du auf „Testziel hinzufügen“ klickst, kannst du nun entweder ein Ziel aus einer Liste auswählen oder ein benutzerdefiniertes Ziel erstellen. Da wir davon ausgehen wollten, dass du ohnehin schon mit Google Analytics arbeitest und dort Ziele hinzugefügt hast, klicke hier auf „Aus Liste auswählen“.
Es werden dir deine Analytics Zielvorhaben angezeigt und du kannst das passende wählen. In unserem Fall also z. B. Doppel-Optin Leads.
Das war’s. Im oberen Bereich können wir jetzt durch einen Klick auf „Starten“ unseren A/B Test starten, also aktiv schalten. Und schon läuft unser erstes Experiment 😎
A/B Test Auswertung
Unter dem Reiter „Berichte“ kannst du dann nach einiger Zeit eine Auswertung deines Tests anschauen. Dabei rechnet dir Google direkt eine Conversionrate für deine Zielerreichung der verschiedenen Testvarianten aus. Das ist der rote Kasten ziemlich in der Mitte hier.
Du siehst: Die Variante hat in diesem Fall keine Verbesserung gegenüber dem Original gebracht. Nicht jeder Test wird also zu einer Optimierung führen. Doch es ist auch ein Ergebnis, wenn eine Variante schlechter läuft als zuvor. Auch das ist wertvoll zu wissen.
Übrigens: Wir zielen im Bereich Leadgenerierung immer auf 20 % Conversionrate der Landing Pages unserer Kunden. Hier sind wir bei ca. 15 %. Das ist schon ganz gut. Aber wir testen weiter 😉
Achtung: Google Optimize berechnet die Conversionrate anhand von Sitzungen
Beachte bitte, dass die Conversionrate hier standardmäßig nicht anhand von Besuchern bzw. Nutzern berechnet wird, sondern anhand von Sitzungen.
Im Bereich der Leadgenerierung ist das eher zu vernachlässigen. Das erwartete Conversionfenster ist mehr oder weniger sofort. Klickt jemand auf eine Google Anzeige und kommt auf die Optinseite, dann trägt er sich sofort ein – oder niemals.
Ist das erwartete Conversionfenster bei dir größer, ist es also eher normal oder zu erwarten, dass jemand deine Seite besucht, dann nachdenkt, 3 Tage später noch einmal deine Seite besucht, wieder nachdenkt, um dann schließlich nach 5 Tagen noch einmal vorbeizukommen und dann zu konvertieren, so würde das deine hier angezeigten Ergebnisse verschlechtern. Denn wir hätten einen Nutzer, der aber mindestens drei Sitzungen ausgeführt hat.
Auf den Nutzer bezogen wäre die Conversionrate also 100 %.
Auf die Sitzungen bezogen aber nur 33 %.
Hier wäre ggf. ein genaueres Auswerten mittels Google Analytics selbst ratsam. Die wirkliche Conversionrate wird in der Regel in solch einem Szenario nämlich immer höher liegen als Google Optimize dir ausweist.