Google Ads für Onlineshops 2023 – Teil 1: Voraussetzungen, Google Merchant Center & GTINs

Wir müssen ins Thema Google Ads für Onlineshops 2023 mit so „langweiligen“ Vorbereitungen und trockener Theorie starten…

Denn Google Ads kosten Geld. Und Google Ads können teuer werden. 

Schlimmstenfalls kann das eine Gefährdung für dein gesamtes Business darstellen…

Du trägst also eine hohe Verantwortung!

Und genauso wenig, wie sich ein angehender 747 Pilot, sofort zum Start seiner Ausbildung hinter’s Steuer so eines Jumbos setzt, werden auch wir erstmal ein bisschen Theorie behandeln müssen.

Zum Auftakt in diese kleine Serie, in der wir uns nach und nach die verschiedenen Google Ads Netzwerke für Onlineshops einmal anschauen werden, müssen wir über die Startbedingungen sprechen.

Wann machen Google Ads für dich als Onlineshop-Betreiber überhaupt Sinn?

Du brauchst wenigstens die folgenden 6 Voraussetzungen:

1. Eine angemessene Höhe an monatlichem Werbebudget

Empfehlen würden wir mal so mindestens 1.500 € Werbebudget pro Monat. Das wären so ca. 50 € pro Tag.

Möchtest du, dass wir als Google Ads Agentur deine Ads schalten, empfehlen wir sogar einen Mindest-Adspend von 5.000 € pro Monat.

Vorher macht unseres Erachtens nach eine Zusammenarbeit mit einer externen Agentur generell (also nicht nur mit uns im Speziellen) keinen Sinn. Die Agentur wäre im Verhältnis zum Werbebudget einfach zu teuer…

Ich meine, stell dir vor, du zahlst genau so viel an die Agentur wie du an Werbebudget in deine Ads steckst… 🤷🏻‍♂️

2. Eine angemessene Zeiterwartung

Google ist eine Lern-Maschine. Und lernen kostet Zeit.

Tatsächlich erwartest du von Google eigentlich eine ziemlich spektakuläre Verhaltens-Analyse deiner potenziellen Zielgruppe und basierend darauf dann herausragende Ergebnisse…

Hab Geduld.
Gib Google etwas Zeit.
Deine Geduld wird sich auszahlen.

Denn wenn du die Lern-Maschine Google gut ölst und schmierst, wird sie mit der Zeit laufen, wie das berühmte Schweizer Uhrwerk.

Als Daumenregel empfehlen wir dir wenigstens 6 Wochen Geduld mitzubringen, bis du halbwegs genügend Daten hast, um zu sehen, ob du zumindest mal auf dem richtigen Weg bist.

Nach 3 Monaten sollten deine Ads – wenn du alles richtig gemacht hast – aber schon ganz gut laufen.

3. Einen hochwertigen Onlineshop

Klingt irgendwie offensichtlich, möchten wir aber dringend mit erwähnen.

Dein Onlineshop bzw. deine Website sollte wirklich hochwertig sein. Du brauchst gute Inhalte, die auch visuell ansprechend präsentiert und in Szene gesetzt werden. Deine Seite muss schnell laden und der Besucher muss schnell und einfach navigieren können.

Deine Seite sollte voll von hochwertigem Inhalt sein, der dein Produkt gut darstellt, die Vorteile aufzeigt, es im Einsatz im echten Leben zeigt, z. B. untermalt durch entsprechende Lifestyle oder Mood Bilder oder sogar kurze Videos. Gib auch Antworten auf die häufigsten Fragen.

Kurzum: Du solltest ein hochwertiges Rundum-Paket liefern.

Gerade durch die Performance maximieren Kampagnen, ist das immer wichtiger. Denn deine Website und die Inhalte deiner Website liefern wichtigen Kontext für die Maschine Google zum Lernen.

4. Eine ausreichend hohe Marge & ein ausreichend hoher durchschnittlicher Bestellwert (AOV)

Überraschung: Google Ads kosten Geld. Kann deine Marge diese Werbekosten tragen?

Wenn du alle Kosten, die du hast für die Produktion, die Logistik, deine Mitarbeiter usw. abziehst, bleibt dann noch ausreichend Spielraum für die Kosten der Werbung?

Außerdem: Selbst wenn deine Marge 100 % wäre: Wenn du 2 € Produkte verkaufst, dürfte es ziemlich schwierig sein, sofort profitabel zu werden.

Es sei denn deine Kunden bestellen gleich mehrere dieser 2 € Produkte auf einmal. Dann steigt der durchschnittliche Bestellwert, auch Average Order Value oder kurz AOV genannt.

Wieder als kleine Daumenregel würden wir sagen: Ein AOV von 50-60 € sollte es schon sein um bezahlte Werbeanzeigen schalten zu können.

Wie gesagt aber in Abhängigkeit der Marge und in Abhängigkeit der Unternehmensziele, also ob sofort ein Gewinn aus diesen Verkäufen abfallen soll oder ob ein Gewinn erst nach 3, 6 oder 12 Monaten eingeplant ist…

5. Die Möglichkeit vollständige Werbe-Assets zu liefern

Neben Texten braucht es insbesondere für P-Max Kampagnen auch Bild- und Videomaterial.

Können du, dein Team oder ein externer Foto- oder Videograph dieses Material in einem angemessenen Zeitraum bereitstellen?

6. Einen gut gepflegten, aktuellen Datenfeed

Diesen Daten- oder Produktfeed erstellst du mithilfe deiner Shop-Software.

Am Ende ist das nicht viel mehr als eine Tabelle, in der in verschiedenen Spalten solche Dinge aufgelistet werden wie der Produkttitel, die Produktbeschreibung, der Preis, der aktuelle Warenbestand usw.

Um diese Daten an Google zu übergeben, gibt es das Google Merchant Center. Hinterlegst du dort deinen Daten- oder Produktfeed, können die Produkte deines Onlineshops über die Google-Suche, in Google Shopping und einigen weiteren Stellen mit all den genannten Attributen im Google Netzwerk gefunden werden.

Und über Google Ads kannst du kostenpflichtige Werbeanzeigen dazu schalten.

Für einen Onlineshop steht und fällt die Performance dieser Google Ads Kampagnen mit deinem Datenfeed.

Produkte werden ausverkauft.
Preise ändern sich.
Neue Varianten kommen rein.

All solche Updates manuell zu machen, kann sehr, sehr anstrengend und zeitaufwändig sein.

Fakt ist: Diese Daten müssen top-aktuell sein. Die Performance deiner Kampagnen hängt unmittelbar davon ab.

Gibt es ein Problem mit bestimmten Produkten in deinem Feed und das Google Merchant Center bemerkt das, bevor du es tust, kommt es zu Ablehnungen von Produkten und die entsprechenden Google Ads werden hart gestoppt.

Schlimmer noch: Häufen sich solche Ablehnungen, kann das zu einer Google Merchant Center Kontosperrung führen.

Google Merchant Center Sperrung verhindern

Der häufigste Fall für Sperrungen von Google Merchant Center Konten, liegt aber tatsächlich an Richtlinienverstößen.

Die gute Nachricht ist: Du kannst sie relativ einfach verhindern.

Stelle dazu sicher, dass du auf jeder deiner Shop-Seiten beispielsweise im Footer Links zu den rechtlich erforderlichen Seiten Impressum, Datenschutz, Allgemeine Geschäftsbedingungen, Zahlung & Versand sowie Widerrufsrecht bzw. Rückgaberichtlinien oder wie hier „Retoure & Umtausch“ unterbringst.

Bringe außerdem auf jeder Seite idealerweise 1-2 Kontaktmöglichkeiten direkt unter, also blende deine Support E-Mail-Adresse, deine Support Telefonnummer oder deine postalische Adresse ein. 

Wenigstens auf deiner Kontaktseite empfehlen wir dir alle diese 3 Kontaktmöglichkeiten unterzubringen.

Übrigens: Erstelle am besten alle genannten Seiten und füge sie im Footer ein, bevor du deinen Shop mit Google Ads und dem Google Merchant Center verbindest.

Außerdem empfehlen wir dir, dass du die von dir akzeptierten Zahlungsmethoden im Footer überall sichtbar unterbringst. Füge dabei aber wirklich nur die Zahlungsmethoden ein, die du auch wirklich akzeptierst.

So könnte dein Google Ads Online Shop Footer beispielsweise aussehen:

Google Ads Online Shop Footer
Google Ads Online Shop Footer

Mehr über das Google Merchant Center und wie du deinen Onlineshop für Google Ads optimal vorbereitest, findest du in unserem Artikel „Google Merchant Center & Google Shopping“.

Dann müssen wir aber auch noch kurz den riesigen Bereich der GTINs, der Global Trade Item Numbers, ansprechen.

Das sind diese Ziffernfolgen, die du unter den Barcodes von Produkten findest.

GTIN Global Trade Item Number Barcode
GTIN Global Trade Item Number Barcode

Dabei gibt es unterschiedliche GTINs, in unterschiedlichen Längen. Die Länge von GTINs richtet sich zum Einen nach der Art des Produkts und zum Anderen nach dem Ort, an dem das Produkt verkauft wird. 

Im europäischen Raum handelt es sich z. B. um die EAN, was für European Article Number steht. 

Oder bei Büchern etwa um die ISBN, was für International Standard Book Number steht.

In aller Kürze können wir sagen: Besorge dir solche eindeutigen Identifikationsnummern für deine Produkte!

Die GTIN Nummer hilft Google dein Produkt eindeutig zu identifizieren, es also in einen gewissen Kontext zu setzen. Das erleichtert die Aussteuerung und Optimierung deiner Kampagnen netzwerkübergreifend.

Stell dir die GTIN vor wie deine eindeutige Nummer vom Personal- oder Sozialversicherungsausweis.

Über diese Nummer lernt Google deine Zielgruppe zu identifizieren, speichert also wertvolle Daten, wie z. B. welche Webseiten deine Zielgruppe besucht, welche Produkte sie sich noch anschaut, welche Inhalte sie konsumiert und welche Keywords sie zum Suchen verwendet.

Mit der Nutzung von GTIN Nummern nutzt du gewissermaßen den Vorteil von gemeinschaftlich erhobenen Daten, die im Markt bereits vorhanden sind.

Weitere Artikel dieser Serie:

Möchtest du mit uns über dein individuelles Google Ads Setup sprechen, dann buche dir hier ein kostenfreies Strategiegespräch.

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